Faire Beschaffung an Schulen

Ideen für einen ökologisch-sozialen Einkauf

Bild: Katrin Witt

Schulen haben eine Vorbildfunktion – auch beim Einkauf. Sie können bei vielen Produkten des täglichen Schulbedarfs auf eine faire und nachhaltige Beschaffung achten. Das Engagement kann hier deutlich über den fairen Kaffee im Lehrer*innenzimmer hinausgehen, etwa mit fairen Produkten bei Schulmalzeiten, am Schulkiosk oder bei Veranstaltungen. Auch faire Schulkleidung ist möglich.

Alle Schulen sind dazu aufgefordert, sich für die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele, kurz SDGs, einzusetzen. Dies hat die Bundesregierung mit der Unterzeichnung der Agenda 2030 festgelegt. Wie Schulen beschaffen, hängt von der Trägerschaft ab. Sind es eigenständige Schulen, verfügen diese oftmals über einen größeren Spielraum für den eigenen Einkauf. Schulen in kommunaler Trägerschaft sind meist an die jeweilige Kommune gebunden und kaufen oft gemeinsam mit anderen Schulen im Verbund ein. Auf der Fairtrade-Towns-Website gibt es Hinweise für faire Beschaffung in Kommunen.

Bei der Schulverpflegung und den Schulmalzeiten werden meist langjährige Verträge abgeschlossen, die in der Regel öffentlich vom Träger ausgeschrieben werden. Änderungen im Sortiment sind während der Vertragslaufzeit nicht üblich, ein Gespräch mit den jeweiligen Anbietern lohnt sich dennoch. Nach Auslaufen dieser Verträge, können bei Neuausschreibungen Kriterien für öko-soziale Produkte in die Unterlagen aufgenommen werden.

 

Bei diesen Produktgruppen können Sie an Ihrer Schule auf eine faire Beschaffung mit Fairtrade-zertifizierten Produkten achten:

Schulmahlzeiten

Von Reis, Quinoa, Kokosmilch, Saucen, Currys und Gewürze, wie Pfeffer, Zimt oder Vanille, bis hin zu Bananen, Ananas und Zucker gibt es jede Menge Zutaten mit denen faire Gerichte für Schüler*innen zubereitet werden können. Eine Übersicht aller Fairtrade-Produkte gibt es im Produkt-Finder oder im Taste - dem Fairtrade-Einkaufsguide für den Außer-Haus-Markt.

Schulkiosk

Mit einer breiten Auswahl an Nüssen, Trockenfrüchten, Keksen, Schokoriegeln sowie Kakao, Kaffee, Säfte und Limonaden stehen Schüler*innen viele verschiedene Produkte für einen fairen Pausensnacks zur Verfügung. Die Anbieter sind im Produkt-Finder gelistet.

Lehrer*innenzimmer

Natürlich dürfen auch hier der faire Kaffee oder Tee nicht fehlen. Die gesamte Palette an Produkten mit Fairtrade-Zertifizierung gibt es in unserem Produkt-Finder.

Fußbälle

Nutzt Fairtrade-Fußbälle oder -Volleybälle für den Sportunterricht.

Schulbekleidung

Mit der Umstellung auf faire Schulbekleidung können die Schüler*innen für faire Textilien sensibilisiert werden. Viele Schulen beziehen die Schüler*innen(-vertretungen) über Wettbewerbe in die Gestaltung der Kleidung ein. In unserer Merchandiseliste sind verschiedene Anbieter aufgelistet.

Veranstaltungen

Bei Veranstaltungen kann ebenfalls auf faire Verpflegung oder Catering geachtet und bei der Dekoration auf Fairtrade-Blumen zurückgegriffen werden. Schüler*innen zeigen sich hier mit selbstgemachten Kuchen, Muffins, Obstsalaten, Fruchtspießen oder alkoholfreien Cocktails in der Verwendung von fairen Produkten gerne kreativ.

Geschenke

Verabschiedung von Abiturient*innen oder Lehrkräften – jede*r freut sich über eine kleine Geste, wie z.B. Fairtrade-Rosen oder Schokolade oder einen Geschenkkorb mit fairen Leckereien.

Schülerfirmen

Eine Vielzahl an Schülerfirmen macht es bereits vor und widmet sich den fairen Handel, so z.B. die Fair Trade Company des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden in Dormagen.

Sonstiges

Darüber hinaus gibt es natürlich viele Möglichkeiten bei der Beschaffung auf Nachhaltigkeit zu achten, so z.B. mit der Verwendung von Recyclingpapier, Reinigungsprodukten, Sanitärbedarf, IT und einem sparsamen Energiekonzept.

Best Practice: Berlin macht es vor!

Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat in einem offenen Verfahren 2020 die Lieferung von Schulmittagessen ausgeschrieben und dabei die Einhaltung der Kriterien des fairen Handels in Anlehnung an die Mitteilung der EU-Kommission zum fairen Handel für die Produkte Reis (ausgenommen Rundkornreis), Bananen und Ananas als verpflichtend vorgeschrieben. Die Auswirkungen der Umstellung sind umfangreich: Rund 30 Tonnen Reis und knapp eine halbe Million Bananen verbrauchen Berliner Schulkantinen pro Monat. Weitere Infos hierzu finden Sie in unseren News oder mit konkreten Infos zur Vergabe beim Kompass Nachhaltigkeit.


Öffentliche Beschaffung und strategischer Einkauf

Auf unserer Übersichtsseite finden Sie allgemeine Informationen und Tipps für öffentliche Beschaffung und den strategischen Einkauf in Kommunen, an Schulen und Hochschulen.

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Weitere Informationen

  • Handreichung „Für einen sozial- und ökologisch verantwortlichen Einkauf an Schulen“ vom EPIZ e.V. Berlin
  • Beschaffungsleitfaden „Ökologisch Material einkaufen“ Vom schweizerischen Schulnetz 21
  • Reader für eine global sozial verantwortliche Beschaffung in der Außer-Haus-Gemeinschaftsverpflegung vom Eine Welt Netz NRW
     

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